Wer Sylt kennt, weiß: Die Insel hat eine ganz besondere Magie. Und kaum jemand fängt diese so eindrucksvoll ein wie Roman, der hinter dem Projekt insel-fotograf.de steht. Seit über 15 Jahren hält er mit seiner Kamera unvergessliche Momente an der Küste fest – von intimen Familienshootings bis hin zu atmosphärischen Hochzeiten im Nordsee-Licht.

Was ihn antreibt, warum das Meer für ihn mehr als nur Kulisse ist und wie er Nachhaltigkeit auf Sylt erlebt, erzählt er uns in einem sehr persönlichen Gespräch – ehrlich, direkt und mit einem feinen Gespür für das, was zählt.

Interview mit Roman von Insel-Fotograf.de

GreenSYLT: Stell dich bitte kurz vor – wer steckt hinter Insel-Fotograf.de?

Roman Matejov: Moin, mein Name ist Roman. Seit über 15 Jahren arbeite ich als Fotograf auf der Insel. Hinter Insel-Fotograf.de steckt ein echter Ein-Mann-Betrieb: Ich mache alles selbst – von der Organisation bis zur finalen Bildbearbeitung. Nur bei größeren Projekten hole ich mir gelegentlich Unterstützung von externen Kolleg*innen.

Wie bist du zur Fotografie gekommen und was fasziniert dich besonders daran?

Fotografie begleitet mich schon mein ganzes Leben. Mein Vater war begeisterter Fotograf und hat mir früh gezeigt, wie man mit Licht arbeitet und Bilder entwickelt. Schon als Kind stand ich in der Dunkelkammer und war fasziniert davon, wie man Momente einfrieren und mit eigenen Händen sichtbar machen kann. Diese Magie hat mich nie losgelassen.

Fotografie by Roman Matejov
Familienshooting auf Sylt

Was hat dich dazu inspiriert, dich auf Inseln und Küstenregionen zu spezialisieren?

Eigentlich wollte ich nie Berufsfotograf werden. Ich habe einfach immer fotografiert, ohne darüber nachzudenken, ob man damit Geld verdienen kann. Dann kam der Zufall ins Spiel: Mein Freund Holger Widera, ein bekannter Fotograf von der Insel, fragte mich, ob ich seine Aufträge übernehmen wolle, als er wegzog. Ich sagte Ja – und seitdem ist die Fotografie mein Beruf.

Was macht das Fotografieren auf einer Insel oder am Meer für dich besonders?

Ganz klar: das Licht. Fotografie ist Malen mit Licht, und das Licht hier auf der Insel ist besonders – weich, klar, manchmal dramatisch. Wer lernt, dieses Licht zu lesen und zu nutzen, kann damit Bilder schaffen, die eine ganz eigene Atmosphäre transportieren.

Fotografie by Roman Matejov
Fotografie by Roman Matejov

Wie würdest du deinen fotografischen Stil beschreiben?

Ich würde meinen Stil als authentische Reportagefotografie mit einem künstlerischen Touch bezeichnen. Ich erzähle Geschichten mit meinen Bildern, ohne sie zu inszenieren.

Welche fotografischen Dienstleistungen bietest du über Insel-Fotograf.de an?

Am liebsten fotografiere ich Menschen. Ich glaube, ich habe ein Gespür für sie. Durch meine vielen Reisen und Begegnungen mit verschiedenen Kulturen habe ich gelernt, Menschen offen und empathisch zu begegnen. Diese Haltung hilft mir, echte, unverstellte Momente einzufangen.

Arbeitest du eher für Privatkunden oder gewerbliche Kunden?

Mein Schwerpunkt liegt auf Familienfotografie, Porträts und Hochzeiten. Gewerbliche Aufträge – wie das Fotografieren von Ferienunterkünften – mache ich auch, aber eher selten. Es reizt mich einfach mehr, mit Menschen zu arbeiten. Ich nehme auch gerne Aufträge an, die andere als „schwierig“ empfinden – das spornt mich an.

Wie läuft ein Shooting bei dir ab?

Das Wichtigste ist, dass die Chemie stimmt. Wer sich für ein Shooting interessiert, schaut sich am besten meine Lieblingsbilder auf meiner Website an. Wenn man sich angesprochen fühlt, freue ich mich über eine Anfrage. Dann telefonieren wir, lernen uns kennen und wenn alles passt, legen wir los. Ich arbeite nur mit Menschen, mit denen ich mich wohlfühle – das ist für echte, gute Bilder entscheidend.

Wann und wie kamst du erstmals mit dem Thema Nachhaltigkeit in Kontakt? Was bedeutet es für dich auf Sylt?

Vor etwa 20 bis 25 Jahren bin ich erstmals durch das Thema Ozonloch darauf gestoßen. Es wurde mir bewusst, wie verletzlich unser Planet ist. Leider handeln viele Menschen erst, wenn sie die Folgen am eigenen Leib spüren oder wenn es wirtschaftlich weh tut. Auf Sylt leben wir noch in einer Art „Wetter-Blase“ – hier ist alles angenehm, sodass das Problembewusstsein oft fehlt. Ich hoffe, das ändert sich, bevor es zu spät ist.

Wo siehst du Handlungsbedarf, damit die Insel nachhaltiger wird?

Globale Probleme lassen sich nicht lokal isolieren. Nachhaltigkeit muss ganzheitlich gedacht werden. Leider bekämpfen wir oft nur Symptome, statt Ursachen anzugehen. Der Überkonsum, unsere Gier und Bequemlichkeit verhindern echte Veränderung. Wir müssten das Soziale stärker gewichten als das Wirtschaftliche – schon in der Schule. Aktionen wie Strandsäuberungen sind gut, aber eben nur Tropfen auf heißen Stein. Die Meere werden überfischt, übermüllt, systematisch zerstört – und wir lenken uns mit scheinbaren Lösungen davon ab. Wenn jeder bei sich selbst anfinge, wäre schon viel erreicht.

Was ist deine Vision für Sylt in 10 Jahren?

Zehn Jahre sind eine kurze Zeit, aber ich wünsche mir, dass bis dahin zumindest der neue Skatepark zur Hälfte steht. Und ich hoffe, dass das Bewusstsein für Nachhaltigkeit auf der Insel gewachsen ist. Vielleicht begreifen wir ja, dass unsere Lebensweise nicht grenzenlos weitergehen kann.

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Verfasst von

Marcus Noack

Ich bin Unternehmer und Journalist.
Nach einer Ausbildung zum Bürokaufmann und einem Job in der Öffentlichkeitsarbeit der IHK Berlin habe ich internationale BWL im schönen Valencia, Spanien studiert. Vorher lebte und arbeitete ich als Bürokaufmann ein Jahr im Norden von Spanien, in San Sebastian.

Seit 2006 entwickle und betreibe ich verschiedene Internetportale, hauptsächlich zu nachhaltigen Themen.

2010 habe ich das grüne Karriereportal JOBVERDE und die nachhaltige Produkt- und Unternehmenssuche LifeVERDE gegründet.

Meine Leidenschaft ist es, über Themen zu schreiben, die die Welt positiv beeinflussen: Natur, Sport, Wirtschaft und Gesellschaft sind dabei meine Haupt-Themen.

Ich freue mich, wenn wir uns auf GreenSYLT zu nachhaltigen Angebote und der Insel austauschen.